
› 2021, Artikel im Feuilleton der NZZ.
› Rund ein halbes Jahrhundert lang wurde in Mexiko kaum hochwerti- ge öffentliche Architektur gebaut. Politiker und Architekten setzten auf Wohlstand und die Eliten des Landes. Doch seit Kurzem herrscht Auf- bruchstimmung: Eine junge Generation von Architekten widmet sich im Auftrag des 2018 gewählten linken Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, kurz Amlo, der Aufwertung der Lebensräume der Ärmsten. In seiner sechsjährigen Amtszeit will Amlo sein Land grundlegend umge- stalten und über tausend neue öffentliche Infrastrukturen schaffen, um den dringend benötigten sozialen Wandel herbeizuführen. Die «soziale Architektur» entsteht in Windeseile und in den ärmsten und von Gewalt geprägten Regionen des Landes, die seit Jahrzehnten von der Politik vernachlässigt werden. Über vierzig Prozent der Bevölkerung – und damit der Wahlberechtigten – leben in diesen Gebieten.
In der Rubrik «Learning from Mexico» ist der vollständige Text zu finden. Ein Auszug wird hier präsentiert.
Textauszug:
Fast 800 Bauprojekte in drei Jahren
An die Architektur werden hohe Erwartungen geknüpft, denn in offiziellen Dokumenten des zuständigen Ministeriums für Landwirtschafts-, Gebiets- und Stadtentwicklung (Sedatu) wird sie als «Instrument des sozialen Wandels» beschrieben. Der Wille zur Veränderung und die Überzeugung, dass ihre Bauwerke tatsächlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung führen können, werden auch von den beteiligten Architekten geteilt. Die Gestaltung der Markthallen, Gemeindezentren, Parkanlagen, Skateparks und Straßenbeleuchtungen wurden als Direktauftrag vergeben. Dies begründet das Sedatu-Ministerium mit dem hohen Zeitdruck, unter dem Konkurrenzverfahren nicht möglich seien. So wünschenswert und wichtig Wettbewerbe für die Qualität und den Diskurs in Mexiko auch wären – den mexikanischen Behörden fehlt die Erfahrung im Umgang mit Wettbewerben ohnehin.
› 2021, Artikel im Feuilleton der NZZ.
› Rund ein halbes Jahrhundert lang wurde in Mexiko kaum hochwertige öffentliche Architektur gebaut. Politiker und Architekten setzten auf Wohlstand und die Eliten des Landes. Doch seit Kurzem herrscht Aufbruchstimmung: Eine junge Generation von Architekten widmet sich im Auftrag des 2018 gewählten linken Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, kurz Amlo, der Aufwertung der Lebensräume der Ärmsten. In seiner sechsjährigen Amtszeit will Amlo sein Land grundlegend umgestalten und über tausend neue öffentliche Infrastrukturen schaffen, um den dringend benötigten sozialen Wandel herbeizuführen. Die «soziale Architektur» entsteht in Windeseile und in den ärmsten und von Gewalt geprägten Regionen des Landes, die seit Jahrzehnten von der Politik vernachlässigt werden. Über vierzig Prozent der Bevölkerung – und damit der Wahlberechtigten – leben in diesen Gebieten.
In der Rubrik «Learning from Mexico» ist der vollständige Text zu finden. Ein Auszug wird hier präsentiert.