Kollaboration als Erfolgsrezept Büroporträt von CCA

Veröffentlicht in werk, bauen + wohnen

Architekten: Bernardo Quinzaños Oria and Ignacio Urquiza Seoane

14.01.2020

Kollaboration als Erfolgsrezept Büroporträt von CCA

Veröffentlicht in werk, bauen + wohnen

Architekten: Bernardo Quinzaños Oria and Ignacio Urquiza Seoane

14.01.2020

14.01.2020

Architekturbüro CCA in Mexiko-Stadt, August 2019
© Maria Fernanda Ventura Cano

1. Bernardo Quinzaños Oria 2. EBC Aguascalientes 3. Rancho MNG 4. Boys and Girls Club 5. Casa Moulat
© CCA

Die Architekten Bernardo Quinzaños Oria und Ignacio Urquiza Seoane waren gerade mal 35 und 36 Jahre alt als sie eine Monografie veröffentlichten – das nur elf Jahre nach der Gründung ihres Architekturbüros CCA in Mexiko-Stadt. Zwischen der Bürogründung 2008 und der Buchveröffentlichung entwickelten sie um die 250 architektonische Projekte. Diese grosse Anzahl, sagt Quinzaños im Gespräch, sei der gewählten Arbeitsmethode geschuldet, die zugleich im Namen des Architekturbüros steckt; Die jungen Architekten nannten ihr Büro «Centro de Colaboración Arquitectónica», also Zentrum der architektonischen Kollaboration. Die Kollaboration, Teil des Berufes des Architekten, ist tief verwurzelt in der Mexikanischen Kultur. Speziell ist, dass CCA es zu ihrer Herangehensweise erklären.

 

Architekturbüro CCA in Mexiko-Stadt, August 2019 © Maria Fernanda Ventura Cano

Eines der ersten Projekte von Quinzaños und Urquiza, die Luxusvillen «Casa Macaria», prägte die spätere Zusammenarbeit entscheidend: Für den Direktauftrag an der Pazifikküste entwickelten sie zusammen mit den einheimischen Handwerken ein passendes Projekt für diesen Ort. Diese halfen ihnen die Umgebung, das Klima, die lokalen Bautechniken und Baumaterialien sowie die regionalen Handwerkskunst zu verstehen. Entstanden sind möglichst offen gestaltete Villen, die durch grosse, ortscharakteristische Palmdächer geschützt werden. Durch die durchdachte Positionierung der einzelnen Volumen ergibt sich eine in diesem Klima willkommene natürliche Querlüftung und die Umgebung fliesst quasi durch die Bauten hindurch. Das Wissen der lokalen Bevölkerung war für dieses Projekt entscheidend, was die jungen Architekten schnell merkten. Durch den Austausch mit den Ortsansässigen, erreichten sie ihr Ziel: Eine Architektur, die in einer zeitgemässen Art und Weise tief verwurzelt erscheint.

 

Im Gespräch spricht Quinzaños viel über Strategie und darüber dass die Arbeit eines Architekten in Mexiko weit über das Entwerfen und Planzeichnen hinausgeht. Letztendlich gehe es darum, Möglichkeiten zu finden, ein qualitativ hochwertiges Projekt tatsächlich zu realisieren. In Mexiko zittern die Architekten ständig vor dem Rückzug der Bauherren. Diesem Risiko entgegnet man in CCA mit sehr durchdachten Vorgehensweisen wie dem Aufbauen von Vertrauen zum Kunden und dem Entwickeln von effizienten Projekten besondere in Bezug auf Kosten.

 

Die Effizienz prägt die Gebäude von CCA. Oft verwenden die Architekten rohe Materialien. Auch die präzise und systematische Anordnung im Grundriss, die Modularität der Elemente und der häufig zu findende Rhythmus verhelfen zur grösseren Effizienz. Das methodische Reagieren auf die unterschiedlichsten Umstände und Möglichkeiten sowie die bewusst gesuchten Kollaborationen mit Handwerkern, Künstlern, Architekten, Ingenieuren und dem Kunden wurde zum Erfolgsrezept von CCA.

 

Die Monografie von CCA wurde zum Abschluss der Zusammenarbeit von Urquiza und Quinzaños konzipiert. Nach zehn Jahren Kollaboration entschied sich Ignacio Urquiza sein eigenes, kleines Architekturbüro zu eröffnen. CCA wird weiterhin von Bernardo Quinzaños Oria geführt.

> Laure Nashed hat Bernardo Quinzaños Oria im Büro von CCA interviewt. Quinzaños zeigt im Gespräch die Herausforderungen und Chancen eines jungen Architekturbüros in Mexiko-Stadt auf. Im letzten Teil des Interviews  beantwortet der Architekt die Frage was wir von Mexiko lernen können mit der Wichtigkeit des Verständnisses des Lokalen und Globalen.   

Die Audioaufnahme ist auf Spotify zu hören.