Wichtige Tipps für das Leben und Arbeiten als Architekt/in in Mexiko

02.12.2019

Wichtige Tipps für das Leben und Arbeiten als Architekt/in in Mexiko

02.12.2019

02.12.2019

Santuario Señor de Tula © Laure Nashed

Dieser Eintrag basiert auf meiner Sicht, vielen Gesprächen mit Freunden und Ehrlichkeit/Direktheit. Ich spreche hier Themen an, die heikel sein können, wie Lohnunterschiede (oder soziale Ungleichheit), Arbeitsbedingungen und den starken Kontrast zwischen unserem privilegierten Leben in der Schweiz und dem Leben in einem Entwicklungsland. Mit diesem Eintrag hoffe ich, Architekten, die mit dem Gedanken spielen, in Mexiko zu arbeiten, zu helfen, sich vorzubereiten.

 

Santuario Señor de Tula © Laure Nashed

Motivation

Als allererstes sollte man sich darüber im Klaren sein, was man persönlich und beruflich sucht. Meine zuvor gut durchdachte Motivation war der Rückhalt während der schwierigen Monate. Zweifelsohne hat jeder Schwierigkeiten, wenn er weit von zu Hause wegzieht – vor allem in einem Land, das einen solchen Kontrast zum Herkunftsland darstellt. Aus meiner Sicht kann die Suche nach den folgenden persönlichen und beruflichen Erfahrungen in Mexiko-Stadt als Motivation dienen:

– Die Suche nach freundschaftlichen und kollegialen Beziehungen zu den Arbeitskollegen.

– Die Suche nach einer sehr dynamischen, sich schnell verändernden und vielfältigen Architekturszene

– Die Suche nach Gelassenheit/Resilienz: Die Mexikaner finden immer eine Lösung.

– Die Suche nach einem regen Austausch mit Handwerkern. Industrieprodukte sind oft teurer als die Entwicklung des gewünschten Details mit einem Handwerker.

– Die Suche nach dem “Land der unbegrenzten Möglichkeiten” – so wird Mexiko oft beschrieben. In der Architektur ist in der Tat vieles möglich, da weniger gesetzlich vorgeschrieben ist als in europäischen Ländern.

– Die Suche nach kulturellem Reichtum und einer faszinierenden, jahrtausendealten Geschichte.

– Die Suche nach einem sozialen Umfeld, das einen schnell und ohne wertende Haltungen aufnimmt. Die Mexikaner machen es sich zur Aufgabe, jedem Ausländer zu helfen, sich wie zu Hause zu fühlen.

– Die Suche nach dem Lächeln und der Freundlichkeit: Ich habe noch nie ein Land erlebt, das selbst zu bettelnden Obdachlosen so freundlich ist.

– Die Suche nach Entwicklung und lebensverändernden Erfahrungen: Man lernt nicht nur das Land und eine neue Kultur kennen, sondern auch sich selbst besser kennen. Weit weg von allem, was man bisher kannte, ist man auf sich allein gestellt.

Man geht das Risiko ein, in eine unbekannte Welt einzutauchen. Aber man darf nie vergessen, dass man jederzeit in sein Heimatland zurückkehren kann. Ich habe mich immer wieder gefragt: “Was habe ich zu verlieren / Was habe ich zu gewinnen?”

 

Bewerbung

Das digitale Zeitalter und namentlich Skype machen den Bewerbungsprozess auf Distanz möglich. Aber Sie geben der Intuition in diesem Rahmen nicht viel Raum. Man bekommt kein Gefühl für die Büroräume und die allgemeine Atmosphäre im Büro. Aufgrund der Entfernung und der Flugkosten macht es aber auch kaum Sinn, nur für die Bewerbung nach Mexiko zu fliegen.

Ich habe von vielen Leuten gehört, dass sie sich vor Ort beworben haben und die ersten Monate bis zum Eintreffen des Visums das Büro unterstützen durften und dafür finanziell entschädigt wurden (bar Auszahlung – schwarz). Man bekommt ein Touristenvisum für 6 Monate in Mexiko. Für uns Europäer fühlt sich das Arbeiten ohne Genehmigung völlig illegal und nicht richtig an, was im Grunde auch stimmt. Die mexikanischen Behörden hingegen machen es dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber so schwer, dass ich denke, dass diese Einstellung durchaus angemessen sein kann. Mehr dazu erkläre ich unter “Visum”.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass in Mexiko enorm viel über Kontakte abgewickelt wird. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Antwort auf eine Bewerbung um ein Vielfaches steigt, wenn ein Kontakt involviert ist. Das klingt für einen Ausländer ohne Kontakte ernüchternd. Aber der große Vorteil ist, dass die Mexikaner enorm hilfsbereit sind. Diese Aussage mag seltsam anmuten, aber sie ist wahr: Wenn man einen Mexikaner durch zwei Personen kennt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er oder sie einem hilft.

Schweizer Universitäten sind bei mexikanischen Architekten gut bekannt. Die Berufserfahrung im Lebenslauf ist dagegen etwas abstrakter, es sei denn, man hat in einem weltberühmten Schweizer Büro gearbeitet. Es ist daher wichtig, ein überzeugendes Portfolio zu haben und die genaue Berufserfahrung im Lebenslauf zu erwähnen.

 

Wo kann man sich bewerben?

Ich teile hier meine persönliche Liste von Architekturbüros in Mexiko-Stadt. Die Liste ist völlig ohne Bewertung der Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Ich schätze lediglich die Grösse der Büros zum jetzigen Zeitpunkt.

– Kleine Architekturbüros mit max. 10 Mitarbeitern: LANZA Atelier, Max von Werz, Zeller Moye, Frida Escobedo, Hector Barroso, Pedro y Juana, ANTNA, APRDELESP

– Mittelgroße Architekturbüros mit 10-25 Mitarbeitern: Dellekamp Schleich, MMX, Productora, Alberto Kalach, CCA, Ambrosi Etchegaray, Perez Palacios

– Große Architekturbüros mit 30 oder mehr Mitarbeitern: Tatiana Bilbao Estudio, Rozana Montiel, Mauricio Rocha + Gabriela Carrillo, Javier Sánchez (JSa)

 

Gehalt in Mexiko als Architekt und Lebenshaltungskosten

Die finanzielle Situation ist für mich die grösste Herausforderung. Im Vergleich zur Schweiz verdient man hier als junger Architekt sehr wenig. Verglichen mit der Mehrheit der mexikanischen Bevölkerung verdient man jedoch sehr gut. Laut der mexikanischen Statistik von INEGI verdienen nur 4,5% der mexikanischen Bevölkerung mehr als 13.000 MXN (660 CHF/USD). Die Lebenshaltungskosten in Mexiko-Stadt sind laut Numbeo die höchsten des Landes.

Ich teile hier meine Einschätzung der Löhne in Architekturbüros, die auf Entwurf spezialisiert sind (vor Steuerabzug, inkl. Unfall-/Notfallkrankenversicherung – meist ohne weitere Krankenversicherung, Rente, Sozialversicherung). Das Gehalt hängt sehr stark von der Grösse und der allgemeinen Einstellung des Büros ab.

– “Junior” Architekt mit 0-2 Jahren Erfahrung: 9’000 – 14’000 MXN (460-715 CHF/USD)

– Architekt mit 2-5 Jahren Erfahrung: 15’000 – 18’000 MXN (765-920 CHF/USD)

– “Senior” Architekt mit 5-10 Jahren Erfahrung: 19’000 – 24’000 MXN (970-1220 CHF/USD)

– Projektleiter: ab 22’000 MXN (ab 1120 CHF/USD)

Auf der Numbeo-Seite können Sie die Lebenshaltungskosten in den jeweiligen Ländern vergleichen. Wenn man Zürich mit Mexico City vergleicht, müsste ich in meinem Fall 32’000 MXN verdienen, um den gleichen Lebensstandard zu halten, den ich als junger Architekt in Zürich hatte. Die Mieten in Mexiko-Stadt sind im Vergleich zu meinem Gehalt überproportional teuer.

Das Gehalt als junge/r Architekt/in in Mexiko-Stadt reicht für mich nicht aus, um ein Flugticket in die Schweiz zu bezahlen oder um Geld zu sparen. Wenn man seine Erfahrung in Mexiko auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, ist es einfacher, mit dem – in meinem Verständnis – niedrigen Gehalt zurechtzukommen. Gerade wenn man aus der Schweiz kommt, gibt man in Mexiko in vielen Bereichen zwangsläufig seinen (hohen) Lebensstandard und seine Sicherheit auf. Ohne eine andere Einkommensquelle ist es fast unmöglich, sich mit diesem Hintergrund eine Zukunft hier vorzustellen.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass in mexikanischen Büros die Lohnunterschiede und Hierarchien viel grösser sind, als wir es in der Schweiz gewohnt sind. Man muss akzeptieren können, dass der Chef seine Auslandsreise in einem Luxushotel auf Instagram postet, während man 5 Mal überlegt, ob man sich die neuen Adidas-Schuhe leisten kann.

 

Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch

Dieser Abschnitt bezieht sich auf meine Erfahrungen und die von einigen Freunden:

Die Wochenarbeitszeit in Architekturbüros liegt zwischen 42,5 – 45,5 Stunden. Hinzu kommen durchschnittlich 3-5 Überstunden pro Woche, die unterschiedlich geregelt sind. Gesetzlich vorgeschrieben sind nur 6 Tage Urlaub pro Jahr. Die meisten Architekturbüros vereinbaren mit ihren Mitarbeitern 10-15 bezahlte Urlaubstage. Darüber hinaus können maximal 5-10 unbezahlte Urlaubstage genommen werden.

In der OECD-Statistik ist Mexiko als das Land mit den meisten Arbeitsstunden aufgeführt.

 

Sprache

Die Landessprache ist Spanisch. Durch die Nähe zu den USA und viele amerikanische Expats in Mexiko-Stadt sprechen viele Mexikaner etwas Englisch. Um mit Planern und Handwerkern zu kommunizieren, kommt man wie in jedem Land nicht umhin, die Landessprache zu lernen. 

 

Mündliche Zusagen, Versprechen und Geduld

Nach Schweizer Verständnis sind mündliche Zusagen im Job verbindlich.

Ich habe mit grosser Ernüchterung festgestellt, dass in Mexiko mit mündlichen Vereinbarungen und Zusagen viel lockerer umgegangen wird. Aus mexikanischer Höflichkeit werden Dinge versprochen. Ob das Versprechen später eingehalten wird, steht in den Sternen. Für uns Europäer ist das sehr schwer zu beurteilen. Vielleicht sollte man von Anfang an freundlich erklären, dass man ein anderes Verständnis von Versprechen hat und um Aufklärung bitten, damit spätere Konflikte vermieden werden können.

Ohne Geduld und Verständnis für die mexikanische Mentalität rennt man hier gegen Wände. Meiner Meinung nach entsteht hier der größte Kulturkonflikt. Es ist für mich eine der schwierigsten Übungen in Sachen Gelassenheit.

Generell haben die Mexikaner auch ein anderes Zeitempfinden. Auch wenn die offizielle Bearbeitungszeit 4-6 Wochen beträgt, kann es am Ende durchaus 4-6 Monate dauern. Behördengänge sind mit einer grossen zeitlichen Unsicherheit verbunden. Von Architekten und Planern wird in der Regel das Gegenteil erwartet: alles so schnell wie möglich zu erledigen. Das gilt für die Arbeit mit öffentlichen und privaten Auftraggebern.

 

Visum

Dieses Thema hat mich eine Menge Nerven gekostet. Es gibt ständig Anpassungen beim “Migrationsamt”, die in den meisten Fällen nicht auf deren Homepage zu finden sind. Man muss sich komplett auf seine Arbeitsstelle und Bekannte verlassen. Enorm hilfreich war auch eine Facebook-Gruppe für Ausländer in Mexiko. Hier tauschen sich tausende von Mitgliedern über den aktuellen Stand aus. Den Status im Sommer 2019 beschreibe ich hier.

Grundsätzlich gilt: Für den Visumsprozess verlässt man sich am besten auf seinen zukünftige Arbeitsstelle. Sie helfen bei der Zusammenstellung der Unterlagen und beim Ausfüllen der ersten Formulare. Offiziell sollte der Visumsprozess vier bis sechs Wochen dauern. Wenn ein Architekturbüro auf diese offizielle Dauer des Visumsprozesses verweist, ist es wichtig, nach deren ehrlicher Einschätzung zu fragen, wie lange es wirklich dauert. Denn ich kenne niemanden, bei dem diese Dauer eingehalten wurde. Schon vor dem Regierungswechsel waren es eher 3 Monate. Nach dem Regierungswechsel mussten die Leute 4 bis 5 Monate warten, ohne eine Ahnung zu haben, wie lange sie warten müssen. Sie müssen damit rechnen, dass der Visaprozess nicht vorhersehbar ist. Es ist enorm wichtig, mit dem zukünftigen Büro zu vereinbaren, wie die Wartezeit gehandhabt werden soll. Sonst könnte es passieren, dass man in Mexiko festsitzt und keine Ahnung hat, wann man anfangen kann zu arbeiten. Diese Erfahrung hat mich eine Menge Geld gekostet.

Nach einer unbestimmten Zeit (ca. 1-5 Monate) erhält man dann ein Dokument mit einer Genehmigungsnummer (NUT-Nummer), mit der man einen Termin bei einem mexikanischen Konsulat (wichtig: ausserhalb Mexikos) machen kann. Man hat 30 Tage Zeit, diesen Termin zu vereinbaren. Je nachdem, in welchem Land man zum mexikanischen Konsulat geht, ist es besser oder schlechter organisiert. Im besten Fall erhält man schon beim ersten Termin im Konsulat das vorläufige Visum. Im schlechter organisierten Konsulat in Guatemala musste ich dreimal zum Konsulat gehen und etwa 35 CHF/USD bezahlen. Mit diesem provisorischen Visum kann man (wieder) nach Mexiko einreisen.

Für die nächsten Schritte muss man immer wieder zum Migrationsbüro in Mexiko-Stadt gehen. Vorher muss man einen Haufen Papierkram ausfüllen und eine Rechnung von 4000 Pesos (200 CHD/USD) bezahlen. Es muss vorher mit dem Architekturbüro abgesprochen werden, wer die Kosten übernimmt. Diese Zahlung entspricht der Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr. Das Migrationsamt ist beeindruckend ineffizient. Man muss jedes Mal mit mindestens 2 Stunden Wartezeit rechnen.

Nach 2-3 Besuchen im Migrationsamt heisst es wieder warten, um die FM2-Aufenthaltsgenehmigungskarte zu bekommen. Nur mit dieser Karte kann man sich bei den Steuerbehörden anmelden und ein Bankkonto eröffnen. Im Migrationsamt wurde mir gesagt, dass ich meine FM2-Karte in 2 Wochen erhalten würde. Letztendlich habe ich die Karte 2,5 Monate später erhalten.

Die erste Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, “Residente temporal” genannt, ist für ein Jahr gültig. Sie kann dann auf insgesamt vier Jahre verlängert werden.

 

Steuerregime und SAT-Steuerbehörde

Es gibt zwei grundlegende Steuerregime: Angestellte “Asalariados” und Freiberufler “Honorarios”. Für das Unternehmen ist es kostspieliger, Architekten als “Angestellte” einzustellen. Gleichzeitig ist es für den einzelnen Architekten viel einfacher, einen Vertrag als Angestellter zu haben. Im Rahmen des “Asalariados”-Systems ist das Unternehmen verpflichtet, seine Mitarbeiter sozial zu versichern und sie am Gewinn zu beteiligen. Als Freiberufler muss man eine monatliche und jährliche Steuererklärung abgeben. Die monatlichen Steuern belaufen sich auf ca. 20% des Gehalts, es sei denn, man gibt möglichst viele Rechnungen (Einkäufe, Restaurant, etc.) an, was wiederum den Steuerbetrag reduziert. Da das System vor allem für Ausländer sehr komplex ist, ist man auf die Hilfe eines Steuerberaters angewiesen. Das wiederum kostet etwa 500 Pesos im Monat. Der einzige Vorteil, den ich in dem Freelancer-“Honorarios”-System sehe, ist, dass man für verschiedene Firmen arbeiten kann, wenn man möchte.

Um Ihre Steuern im Rahmen der “Honorarios”-Regelung auf der Grundlage von erklärten Rechnungen, wie oben beschrieben, reduzieren zu können, muss man im Besitz der FM2-Karte sein. Nur mit dieser Karte und der dazugehörigen “RFC”-Nummer kann man sich beim SAT-Steueramt anmelden. Hat man bereits seine Arbeitserlaubnis und beginnt zu arbeiten, bevor man diese Karte erhält, muss man unbedingt mit dem Architekturbüro absprechen, was das für die Steuern bedeutet. Dies ist sehr wichtig, da man zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit hat, die 20% Steuern zu reduzieren. Aus der Sicht vieler meiner Architektenfreunde muss hier ein Kompromiss zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gefunden werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten für das Unternehmen. Wenn das Büro nicht bereit ist, einen Kompromiss zu finden, dann ist es definitiv nicht der richtige Ort für einen ausländischen Architekten, der bereits einen grossen persönlichen und finanziellen Aufwand betrieben hat.

 

Wechsel des Arbeitsplatzes

Wenn sich herausstellt, dass es nicht der richtige Job ist, ist man nicht an diesen Arbeitsplatz gebunden. Die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis ist für ein Jahr gültig. Man hat 90 Tage Zeit, das Migrationsamt über den Jobwechsel zu informieren. Ich habe mir von mehreren Leuten sagen lassen, dass es extrem schwierig ist, dem Ausländer die Erlaubnis wieder wegzunehmen.

 

Gesundheit

Es hat keinen Sinn, hier um den heissen Brei herumzureden. Egal, wie gut man sich vorbereitet, egal, wie viele Probiotika man einnimmt, egal, wie vorsichtig man bei der Wahl des Restaurants ist: Früher oder später erwischt Montezumas Rache jeden. Überall verstecken sich Bakterien, die uns fremd sind. Gründe dafür sind z. B. niedrige Hygienestandards und die manchmal unzureichende Kühlung von Lebensmitteln. Das Leitungswasser in Mexiko ist ein Paradies für Bakterien. Da muss man durch.

Wichtig: Internationale oder Schweizer Krankenversicherungen decken Arztbesuche oft nicht ab. Die Versicherung in Mexiko ist viel billiger als eine internationale oder Schweizer Versicherung. Wenn man länger in Mexiko bleiben will, ist es sicher sinnvoll, eine mexikanische Krankenversicherung abzuschließen, da man sich von seinem Gehalt sowieso keine EU/CH-Krankenversicherung leisten kann. Eine gute Krankenversicherung (z.B. Seguros Monterrey, die mir auch von guten Ärzten empfohlen wurde) kostet etwa 26.000 Pesos pro Jahr.

 

Last but not least…

…bin ich oft gefragt worden, warum eine Schweizer Architektin sich für ein Leben in Mexiko entscheidet. Auch ich habe mir diese Frage in den letzten Monaten oft gestellt. Und die Antwort ist letztlich einfach: wegen der unendlich herzlichen, freundlichen und höflichen Menschen sowie einer dynamischen Architekturszene, die mich einfach packt. Es ist eine nicht enden wollende Entdeckungsreise.

 

Nachtrag 14.12.2020

Während der Covid-19-Krise wurden viele Löhne um 30% gekürzt. Ich hatte das grosse Glück zu diesem Zeitpunkt Alternativen zu haben und habe mich entschieden, meine Arbeitsstelle als Architektin in Mexiko aufzugeben und mich selbstständig zu machen, um meine eigenen Projekte zu verfolgen.