Portrait Adriana
© Adriana David
1. Proberaum im Theater 2.-3. Theaterstück «Memoria in corporada» in Zusammenarbeit mit der Tänzerin Casilda Madrazo 4.-5. Projekt LIMBO © Adriana David
Adriana David ist eine beeindruckende junge Architektin, die stets einen kühlen Kopf bewahrt. Sie studierte Architektur an der Universidad Iberoamericana in Mexiko-Stadt und anschliessend Szenografie in Madrid. Direkt nach dem Studium gründete sie ihr eigenes Raumgestaltungsstudio namens DOMA und arbeitet seither in einem breiten Spektrum von Städteplanung über Architektur bis hin zur Szenografie und Lichtgestaltung. Wie sie im Gespräch erzählt, ist ihre Sichtweise geprägt durch ihre zweite Leidenschaft, dem Tanzen.
Vor rund einem Monat sah ich das von ihr inszenierte und aufgeführte Theaterstück «Memoria in corporada». Trotz meiner schlechten Spanisch-Kenntnissen riss mich das Stück mit. Die übersetzte «verkörperlichte Erinnerung» wurde zusammen mit der Tänzerin Casilda Madrazo zu einem Theaterstück entwickelt. Ein Brief von Casilda beschreibt die räumliche Erfahrung von ihrem Haus, die Adriana räumlich interpretierte. Mit ganz wenigen Objekten auf der Bühne, der Stimme von Adriana, den Bewegungen der Tänzerin Casilda und der instrumentalen Begleitung des Klarinettisten schafften sie es, eine körperliche Spannung und Entspannung auf den Zuschauer zu übertragen. Am Ende des Blog-Beitrages ist die Aufnahme des Theaterstücks verlinkt.
«to force us to think about what are the elements that really mean something to us» «I’ve asked the clients to describe their houses. So they describe their actual house and they describe the dream house that they want me to build» «for us it was a matter of understanding what the basics are for you to feel at home»

Portrait © Adriana David
Im zweiten Teil des Gesprächs mit Adriana David frage ich sie «what can we learn from Mexico?». Adriana spricht über ihre persönliche Lernerfahrung in Mexiko. Jede Aufgabe an einem neuen Ort, nimmt sie zum Anlass, sich intensiv mit dem Ort auseinanderzusetzen. Um den Ort zu verstehen sei es neben klassischer Recherchearbeit essentiell, mit den Leuten vor Ort, sei es ein Fischer oder ein Architekt, zu reden. Sie rede so lange mit den Leuten, bis sie so viele Informationen wie möglich gesammelt hat, um ein adäquates Projekt an diesem Ort zu schaffen. Das Lernen der Alteingesessen beschreibt sie als wertvolle Lernerfahrung.
Ein zweites Projekt, dass ihr bei der Frage durch den Kopf geht bei meiner Frage, heisst «Limbo». Im Dialog mit dem Auftraggeber, einem NGO, stellte sich heraus, das anstatt der anfänglichen Idee eines Bauwerkes eine Installation im öffentlichen Raum zugänglicher und für den Inhalt der Botschaft geeigneter erschien. Mit dem Projekt möchten die NGO und die Architektin auf die Samenknappheit und die damit verbundende Bedeutung für die Nahrung unserer Zukunft aufmerksam machen. «Limbo» ist gewissermassen eine Lernerfahrung für alle. Seit 2015 ist «Limbo» eine Wanderausstellung und zieht durch ganz Mexiko.
«it is very important to talk to the locals who have been living there for a while» «I am not talking about creating vernacular architecture. I think you have to modernize it» «People can experience and discover this big diversity of food that we have in Mexico»
Weiterführende Links:
– Homepage of the architectural office of Adriana DOMA: www.doma.mx
– Instagram from DOMA: https://www.instagram.com/doma_mx/