«Eilige Transformation»

«Eilige Transformation»

Publiziert im November-Heft 2021 der Zeitschrift werk, bauen + wohnen © werk, bauen + wohnen

Publiziert im Dezember-Heft 2020 der Zeitschrift werk, bauen + wohnen © Laure Nashed

› 2021, Artikel im Printmagazin der Zeitschrift werk, bauen + wohnen.

 

Die Politik in Mexiko erkennt in der Architektur eine wichtige Botschafterin für den sozialen Wandel. Mit staatlichen Sedatu-Projekten werden die ärmsten und gefährlichsten Gegenden aufgewertet – und das in Windeseile. Nicht alles ist gelungen, nicht alles ist nur Propaganda und hoffentlich von längerer Dauer als eine Amtszeit, denn Sport und Kultur holen die Menschen von der Strasse.

 

In der Rubrik «Learning from Mexico» ist der vollständige Text zu finden. Ein Auszug wird hier präsentiert.

Textauszug:

 

Ein grosses Dach, das alles kann

 

Genau in diesen benachteiligten Gebieten setzt das PMU-Programm von Meyer Falcón an, um «der Gewalt entgegenzuwirken und das soziale Gefüge zu stärken», wie es heisst. Das ehrgeizige Vorhaben soll so viele hilfsbedürftige Menschen wie möglich erreichen. Quantität steht also ganz oben auf der Agenda, und damit einher geht ein hoher Zeitdruck. Nach mexikanischer Mentalität sind vollständig durchdachte Projekte und Perfektion nicht das Ziel, und angesichts des engen Zeitrahmens auch nicht realisierbar. Stattdessen lautet die Devise Vamos pues! («legen wir mal los!»), und gegebenenfalls werden im Prozess Korrekturen vorgenommen.

 

Ein eigens für die neuen Möglichkeiten der öffentlichen Architektur in Mexiko gegründetes Kollektiv von fünf Architekten, das sich «Cósmica, 7ógica, 3ficiencia, 3conomía» («kosmisch, logisch, effizient, wirtschaftlich», mit auf den Kopf gestellten Anfangsbuchstaben) oder Colectivo C733 nennt, war von Anbeginn an den PMU-Projekten beteiligt und konnte sich seither über Direktaufträge eine langfristige Zusammenarbeit sichern. In den Jahren 2019 und 2020 standen den Architekten nur drei Monate von der ersten Skizze bis zum Baustart zur Verfügung. Um jeweils dennoch die höchstmögliche Qualität zu erreichen, entschied sich das Kollektiv für eine vereinfachte, systematisierte Architektur, die es für seine im ganzen Land verteilten Projekte einsetzt. Verkürzt gesagt, handelt es sich bei diesen Interventionen stets um ein grosses Dach, das alles kann.

› 2021, Artikel im Printmagazin der Zeitschrift werk, bauen + wohnen.

 

Die Politik in Mexiko erkennt in der Architektur eine wichtige Botschafterin für den sozialen Wandel. Mit staatlichen Sedatu-Projekten werden die ärmsten und gefährlichsten Gegenden aufgewertet – und das in Windeseile. Nicht alles ist gelungen, nicht alles ist nur Propaganda und hoffentlich von längerer Dauer als eine Amtszeit, denn Sport und Kultur holen die Menschen von der Strasse.

 

In der Rubrik «Learning from Mexico» ist der vollständige Text zu finden. Ein Auszug wird hier präsentiert.